Montag, 13. Mai 2013

Der Hirtendienst


(Teil 1 von einer Andacht über Apg 20: 24)

Was willst du am Ende deines Dienstes sagen? Du stehst vor deinen Ältesten in der Gemeinde, wo du als Missionar oder Pastor gedient hast. Was willst du sagen? Was wirst du sagen? Ich will Vers 24 sagen können.  Das sind nämlich die letzten Wörter von Paulus zu den Ältesten der Gemeinde in Ephesus. Danach geht’s nach Jerusalem und dann Rom für Paulus und, wie er im Vers 25 bezeugt, die meisten von denen würde er nie wieder sehen. Dieser Text ist sein Goodbye und am Herz davon lodert Vers 24. 

Ich weiß wenig über Fußball. Aber eins weiß ich. Wenn seine Mannschaft gewinnt, sagt kein Trainer etwas bei der Pressekonferenz, dass er der Mannschaft nicht vorher gesagt hat. Er hat die Strategie gut geplant, die Spieler gingen nicht unvorbereitet ins Spiel. Um gut zu beenden, muss man am Anfang einen Plan haben. Genauso ging es Paulus. Die Gesinnung von Vers 24 findet man überall in seinen Briefen. Es sind Wörter, die aus einem inneren Feuer in ihm funken, das ihn jahrelang verzehrt hat. Lest Vers 24 wieder mit mir. 

Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, damit ich meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe: das Evangelium der Gnade Gottes zu bezeugen. 

Ich will 3 Flammen von diesem Feuer in Paulus nennen, und zwischen durch einige Anwendungen für uns. Mein Gebet ist, dass die drei Flammen in unsere Herzen etwas anzünden, so dass wir jetzt dafür sorgen, dass wir unseren Dienst gut beenden. 

Denk bitte nicht, dass dein Ende mit 80 kommt. Ich hoffe, dass euch Folgendes nicht schon passiert ist. Aber aus 88 in meiner Schulklasse ist die Erste schon seit zwei Jahren tot. Und letztes Jahr ging ich auf die Beerdigung eines Kindes, das ich unterrichtet hatte. Er war in der 9 Klasse.  Das Ende unseres Dienstes wird wohl schneller kommen, als wir es uns gedacht hatten. 

1. Das Gewicht des Dienstes

Wie dicke, gebirgige Wolken, wodurch die Sonne nicht strahlen kann, thront die Ernsthaftigkeit des Hirtenamts auf alle Lächerlichkeiten unserer Generation. Paulus hat das gewusst. Man kann seine Wörter fast nicht ohne Tränen lesen. “Mein ganzes Leben achte ich nicht der Rede wert.” Oder in der ESV “I do not consider my life as precious nor of any value unto me.” Was? Was macht dein Leben zu einem Staubkorn auf der Waage, Paulus? “Damit ich meinen Lauf vollende und den Dienst." Als ob er sagt, "es ist alles doch egal. Meine Gesundheit, meine Träume, meine Versicherung und mein Ruf. Sogar Familie. Ich will meinen Lauf vollenden. Ich fühl mich fast unter der Verantwortung zerquetscht. Wer ist genug für diesen Auftrag, Männer und Frauen vor dem Richterstuhl Christi zu bringen?" 

Dieses Gewicht ist heute kein Stück kleiner geworden. Und so während wir noch die Zeit haben, wie bereiten wir uns vor? Was muss ich mir angewöhnen? Was muss weg, da es mich nur vom Dienst ablenkt? Ich rede nicht von den guten Sachen, die wir zur Erholung brauchen. Ich rede von den akzeptablen Gewohnheiten oder von den kleinen Sünden, die uns davon wegbringen, unser Leben der Ehre Gottes und der Wohl seiner Gemeinde zu widmen. Es ist unmöglich, dein Leben zu achten, irdischen Träumen nachzujagen, und sich Christi Gemeinde hinzugeben. 

Dieses Gewicht müssen wir selbst spüren. Wenn die Stürme im Leben kommen, wenn unsere Gemeindemitglieder, oder vielleicht sogar Familienmitglieder, uns kritisieren, wenn wir keine Früchte sehen, wenn die Sünde uns so schön ins Ohr flüstert. Wenn kein Ballast in deinem Schiff liegt, werden diese Winde dich hin und her schmeissen. Also lerne das Gewicht des Dienstes kennen. Denk darüber nach, was es bedeutet, dass Pastoren und Missionaren Rechenschaft für die Seelen ihrer Gemeinde geben müssen, (Heb 13: 17). Was ist der Wert einer Seele in den Augen Gottes, so dass Paulus im Vers 26 sagt “Ich bin rein vom Blut aller”? Wir wollen Unterhirten der Gemeinde sein, die mit dem Blut Gottes gekauft worden ist, (v. 28). Dieser Dienst liegt auf uns mit dem Gewicht von Himmel und Hölle.

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